Millionenförderung für Forschung zur künstlichen Intelligenz in der Landwirtschaft geht ins nordöstliche Mecklenburg-Vorpommern

Das WIR!-Bündnis ArtIFARM – Artificial Intelligence in Farming wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden Jahren mit zunächst 8 Millionen Euro gefördert. Projektziel ist, im östlichen Mecklenburg-Vorpommern eine zukunftsweisende Landwirtschaft mit digitaler und (teil-)autonomer Infrastruktur zu etablieren. An ArtiFARM sind die Hochschulen Stralsund und Neubrandenburg sowie die Universität Greifswald beteiligt. Das Bündnis besteht aktuell aus mehr als 60 institutionellen und interdisziplinären Bündnispartnern mit mehr als 100 aktiven Kernakteur*innen.

Zu einer KI-gestützten, zukunftsweisenden Landwirtschaft gehören beispielsweise datengestütztes Bodenmanagement, innovatives Maschinen- und Lagerkapazitätssharing sowie neuartige Beschaffungs- und Vertriebsgemeinschaften. Das Konzept des Bündnisses ArtFARM möchte digitale Lösungen für transparente landwirtschaftliche Prozesse finden und die Ressourceneffizienz steigern, um einen Strukturwandel in der Region zu unterstützen. Die dafür nötigen Innovationsbedarfe werden in vier Forschungsfeldern herausgearbeitet: Autonome Prozesse auf dem Hof, Digitales Agrarmanagement, Technologien für mehr Ressourceneffizienz und Digitale Lösungen für transparente landwirtschaftliche Prozesse.

Das WIR!-Bündnis ArtIFARM – Artificial Intelligence in Farming hat sich in einem zweistufigen Verfahren mit mehr als 130 Bewerbungen mit 22 weiteren Bündnissen aufgrund seiner innovativen Ansätze durchgesetzt. Zunächst stehen dem Bündnis nun 8 Millionen Euro zur Verfügung. Über die Bereitstellung weiterer Fördermittel, insgesamt bis zu 15 Millionen Euro, wird nach einer Zwischenbegutachtung entschieden.

„ArtIFARM bietet der Landwirtschaft technische, KI- und IT-Lösungen für die großen aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenschutz und trägt damit zu nachhaltigen Wertschöpfungsketten und einem innovationsbasierten Strukturwandel in der Region Östliches Mecklenburg-Vorpommern bei. „Ich freue mich für und mit dem Bündnis, dass unglaublich vielversprechende Ideen der vielen Akteure nun in die etwa sechsjährige Umsetzungsphase gehen können. Das ist eine wirklich herausragende Anerkennung des Engagements von so vielen motivierten Köpfen“, so Bündnissprecher Prof. Dr. Mark Vehse von der Hochschule Stralsund.

„Das A in ArtIFARM steht auch für die viele Arbeit, die jetzt vor uns liegt. Dabei sollen gemeinsame Innovationen der Bündnispartner den Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Diesel in der Landwirtschaft ohne Verzicht auf Ertragssicherheit und -zuwachs bei mehr Biodiversität optimieren. ArtIFARM wird ein Treiber der Weiterentwicklung einer modernen und zukunftsweisenden Landwirtschaft in der Fläche“, erklärt Prof. Dr. Tobias Hillmann von der Hochschule Neubrandenburg.

„ArtIFARM bietet die große Chance, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren durch künstliche Intelligenz die Landwirtschaft in die Lage zu versetzen, den großen Herausforderungen wie Verbrauch nichtregenerativer Ressourcen, Überdüngung, Biodiversitätsverlust und CO2-Neutralität wissenschaftlich fundiert zu begegnen und unsere Region nachhaltig zu wandeln“, sagt Dr. Stefan Seiberling vom Zentrum für Forschungsförderung und Transfer der Universität Greifswald.

In ArtiFARM haben sich neben den Hochschulen Unternehmen, Landwirtschaftsbetriebe, Verbände, Vereine und Startups zusammengeschlossen. Das Bündnis ist offen für weitere Mitglieder, die sich in den Forschungsfeldern wiederfinden können.

Weitere Informationen
ArtIFARM
Die Programmfamilie Innovation und Strukturwandel des BMBFs und das WIR-Programm
Der Start in die Umsetzungsphase

Ansprechpartner

Hochschule Stralsund
Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse
Zur Schwedenschanze 15, 18435 Stralsund
Telefon 03831 45 6735
mark.vehse@hochschule-stralsund.de

Universität Greifswald
Dr. Stefan Seiberling
Zentrum für Forschungsförderung und Transfer
Wollweberstraße 1, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 1174
zff@uni-greifswald.de

Hochschule Neubrandenburg
Prof. Dr. Tobias Hillmann
SG’e Geoinformatik, Messtechnik, Geodäsie (FB LG)
Brodaer Straße 2, 17033 Neubrandenburg
Telefon 0395 5693 4104
hillmann@hs-nb.de